Jauhara

* 02.03.2000
von Menwer (El Thay Mourad x Meschra)
aus der Chrymont Jadimah (Masir x Jorkaidah)
im Besitz von Julia von Rockenthien

 

Pedigree

Menwer El Thay Mourad Machmut Ibrahim
Molesta
Morawa Nizam
Momtaza
Meschra Masir Mehanna
Bint Shahbaa
Mashidah Masir
Shams el Sayadah
Chrymont-Jadimah Masir Mehanna Galal
Mouna
Bint Shahbaa Gassir
Shahbaa
Jorkaidah Kaisoon Nazeer
Bint Kateefa
Jorcondah Wisznu
Jekah

Jauhara's Geburt (die Fotos habe ich von seinen Vorbesitzern)

Hallo, ich heiße Julia und habe mir im September 2005 den "Traum vom Araber" erfüllt:
Meinen kleinen blonden Wallach "Jauhara" (das ist arabisch und bedeutet "Juwel").

Nachfolgend erzähle ich ein bisschen, wie ich ihn gefunden habe, und was wir zwei seitdem so anstellen…
 

Den damals 5jährigen Wallach. Jauhara habe ich zum ersten Mal am 3. September gesehen, wo er wie ein Irrer, mit kerzengerade gestelltem Schweif, über seine Koppel peste. Sah ja gut aus, aber nicht wie ein braver, reitbarer Freizeitaraber, den ich suchte. Beeindruckend war zudem noch die hellblonde Mähne und Schweif, so dass er echt wie ein Barbie-Show-Püppchen wirkte. Trotzdem habe ich ihn eine Woche später Probe geritten und war echt beeindruckt von seiner Coolness. Er war einfach gelassen, obwohl er zwei Wochen stand. Schritt, Trab, Galopp, ging alles problemlos und auch wieder langsamer. Er ließ sich auch nach dem letzten Galopp Richtung Stall wieder ganz sanft durchparieren. Dann bin ich auch noch durch die schmale Stalltür geritten (die Besitzer haben ganz irritiert geschaut, was ich da mache) – das alles hat er ganz einfach gemacht.
 

Jauhara war seit ca. einem halben Jahr angeritten (hauptsächlich im Gelände) und ich begann erst mal, mit ihm am Boden zu spielen. Ich arbeite nach Parelli, und so zeigte ich dem liebenswürdigen Araber, der einem am liebsten auf den Schoß hüpfen würde, dass man ein bisschen aufpassen muss, z.B. wo er seine Hufe hinsetzt, wenn er neben mir herläuft (nämlich nicht auf meine Füße!!). Soll heißen: er ist ein braves, dem Menschen sehr aufgeschlossenes Pferd, der aber nie den nötigen Respekt gelernt hat. Hängt vielleicht auch damit zusammen, dass er als Fohlen zugefüttert werden musste und so von Anfang an lernte, dass alle Menschen so etwas wie "Ersatz-Mamis" sind.

 

"Wenn du ins Paradies kommst,
findest du ein rubinrotes, geflügeltes Pferd,
das du besteigen und mit dem du fliegen kannst,
wohin auch immer du willst."
~ Al-Damiri ~

Das neue Gelände erforschten wir anfangs zu Fuß, was mir auch die Möglichkeit gab, Jauhara besser kenenzulernen und einschätzen zu können. Anfangs ritt ich ihn nur mit der Hackamor und mit dem Stick (und mit Sattel natürlich!). Er ging gemütlich und es störte ihn auch nicht, dass die anderen Pferde schon längst um die nächste Ecke gebogen sind, wenn er mal kurz anhalten muss, um irgend einen Gegenstand am Wegrand zu beschnuppern oder ein paar Blätter von einem Baum zu stibitzen (dabei kann es auch mal passieren, dass er halbe Bäume "aus Versehen" als Wegproviant mitnimmt). Ich bin froh, dass er so neugierig und lausbubig ist, anstatt schreckhaft und ängstlich.


Mai 2006 – Jauhara ist begeistert von seinem Spielball.
 


Bei einem Trail-Ritt im Juni 2006 – ich bin sprachlos:
ganz selbstverständlich geht Jauhara zum ersten Mal über
eine Wippe, er erschreckt nicht mal, als die Wippe umklappt.

 


Bei einer Reiterrallye im August 2006:
höchste Konzentration beim "Besen-Polo"

Wir machen regelmäßig Reitstunden in Dressur und Western und vernachlässigen dabei natürlich nicht, was eigentlich Spaß macht: "am Boden rumdünseln". Jauhara liebt jegliche Trail-Übungen, den Klappersack übernimmt er gleich mal selbst, indem er den Sack selbst mit Maul an einer Schnur hinter sich her zieht.

Auch an einem heißen Sommernachmittag im Bach plantschen macht ihm riesig Spaß. – Mittlerweile, denn noch im Frühjahr hat er um jede Pfütze einen großen Bogen gemacht und es hat so einige "Sessions" gedauert, bis ich ihn überzeugen konnte, dass sich unter Pfützen kein gefähliches Sumpfloch befindet, dass kleine Araber schluckt.

In unserem Winterquartier haben wir übrigens einen Bachlauf, aus dem die Pferde saufen. Praktisch für uns, weil wir sie so immer mit frischem Wasser versorgt wissen, doof nur, dass Jauhara nicht mehr zum Wasser ist, als es im Herbst nass und schlammig wurde und der Weg zum Wasser etwas morastig. 

   

 

Also hab ich meinen Araber, in dessen Genen wohl noch die Alarmglocken von Treibsand läuteten, mit Gummistiefen täglich mit viel Geduld und Spucke am Halfter durch den Morast begleitet zum Wasser. Oje, dachte ich, wie soll das weiter gehen… Aber Blondie hat es nach zwei Wochen begriffen und ging – wenn auch mit angewidertem Gesicht – durch den Schlamm zum Wasser.


August 2006 – kleine Galoppeinlage auf der Sommerkoppel

nach der Reitstunde: wir verladen die Pferde mal eben rückwärts (der Schimmel-Hengst ist übrigens ein 16jähriger Messaoud-Sohn)
  
 

Jauhara zeigt dem Rind, wo's lang geht…

April 2007 – wir machen unseren zweiten Rinderkurs. Im Gegensatz zum letzten im September 2006 ist Jauhara stärker, schneller, steht besser an den Hilfen und hat viel mehr Kondition – Blondie wird langsam erwachsen! Am nächsten Tag nicht die Spur von Muskelkater! Ich fand den Kurs toll, weil man in der Reitstunde mühsam irgendwelche (für das Pferd oft sinnlosen) Dressurübungen exerziert. Hier aber muss das alles sitzen, wenn man schnell reagieren muss, damit einem das Rind nicht entwischt. Und für das Pferd ist es auch eine Aufgabe mit Sinn, und Jauhara entwickelte richtig Ehrgeiz, dem Rind den Weg abzuschneiden.

Was soll noch sagen – mein blonder Bub ist einfach ein Herzchen, wir haben uns gefunden und ich freue mich jeden Tag auf's Neue, wenn ich zu ihm komme und mein kleiner "Brunft-Hirsch" mir zugrummelt!

Noch mehr Fotos gibt es unter www.jauhara.de.vu.

Ich freue mich über Post von Gleichgesinnten, Araber-Verrückten, NHS-Fans, Pferdeleuten…

Viele Grüße Julia & Jauhara


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