Ich
habe mich ein halbes Jahr lang um ihn gekümmert als wäre er mein eigenes
Pferd, und habe ihn auch dementsprechend sehr
geliebt. Doch wie es das Schicksal wollte wurde er verkauft und ich habe ihn
nicht wieder gesehen. Inzwischen hatte ich den Reitstall gewechselt und ein Pflegepferd (eine sehr zickige Warmblutstute), mit dem ich allerdings nicht sehr glücklich war. Eines Tages hat sich dann ein Stallkollege ein zweites Pferd gekauft, einen Araber. Als er ihn dann zuhause aus dem Hänger führte konnte ich meinen Augen nicht trauen – dieses Pferd war mein El Ghamar! Inzwischen
hatte Ghamar schon mindestens sechs Besitzerwechsel in seinem Leben hinter sich,
da er, laut eines uns bekannten Westerntrainers (der das Pferd ein paar Jahre
zuvor zwei- dreimal geritten hatte) sehr schwierig im Umgang und beim Reiten
war. Nun sollte Ghamar schon wieder verkauft werden, und da ich mein Schätzchen nicht mehr hergeben konnte, gehört er nun uns. Am
Anfang war es wirklich nicht leicht mit Ghamar, er hatte beim Reiten und
Verladen immer seinen eigenen Kopf und wollte diesen auch partout
durchsetzen. Doch inzwischen ist er zum liebsten und bravsten Pferd
geworden, dass man sich nur wünschen kann. Er besitzt einen unheimlichen
Kampfgeist, sodass es uns im Sommer letzten Jahres möglich war, von uns
zuhause (Wels in Oberösterreich) bis zum Neusiedlersee im Burgenland zu
reiten. 360 km in 7 Tagen!!! Aber
das war lange nicht alles. Zwei Monate darauf, im September 2005 legte ich
mit Ghamar die Lizenzprüfung Dressur ab und im November gingen wir unsere
erste Schleppjagd auf Schloss Mühldorf (Ghamar ist übrigens der linke
Schimmel mit dem Vorderzeug)!
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