| Candy kam 1985 als erstes und einziges Fohlen der Nonius-Lipizzaner-Stute Báráck und des Anglo-Arabers Solon bei meinem Onkel im Stall zur Welt. Ich lernte Candy kennen, als sie 6 Jahre alt war. Zum damaligen Zeitpunkt war Candy zwar eingeritten, wurde aber hauptsächlich gefahren, da mein Onkel sie nach einem schweren Reitunfall nicht mehr reiten konnte. |  |
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Candy war die ersten 2-3 Jahre, die ich im Stall verbrachte ein nahezu "gefährliches" Tier. Sie war ziemlich zickig und wenn ihr etwas nicht passte konnte sie ein ganz schön fieses Gesicht aufsetzen. Ich traute mich anfangs auch nicht alleine in ihre Box und Candy wurde nur mit Scheuklappen und auf blanke Kandare geritten. |
| Als eine ehemalige Freundin von mir dann auch mit in den Stall kam und sie hauptsächlich Candys Mutter Báráck ritt, stand mir die große Aufgabe bevor den "Teufel" zu besteigen. Doch schon bald verliebte ich mich in "meinen" Araber untersterblich und Candy wurde zu meinem Ein und Alles. Zwar konnte man sie alleine keine 10 Meter vom Hof wegführen, da sie so an ihrer Mutter hing, von der sie keine Sekunde ihres Lebens getrennt gewesen war und sie machte Riesensätze bei Zügen (obwohl sie von ihrer ersten Lebensminute direkt neben einer Bahnlinie wohnte), Autos, Lastern, Schirmen und Menschen und auch weiße Linien auf der Straße waren für sie riesen Monster, aber Candy hatte mein Herz gewonnen und konnte spinnen so viel sie wollte - ich liebte sie. |  |
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Mittlerweile
hatte ich es auch geschafft Candy von der blanken Kandare und
Scheuklappen auf ein Gummigebiss umzustellen. Später ging ich auch
ohne Sattel und nur mit einem Stallhalfter mit ihr ins Gelände. Sie
stellte sich als super Reitpferd heraus und war für fast jeden Spaß
zu haben!! Bald wurde Candy aber krank - seit ihrem 10. Lebensjahr litt sie erst nur im Winter, dann auch im Sommer an Husten und weder das Inhalieren, noch feuchtes Heu, noch viel Bewegung an frischer Luft verbesserten ihr Leiden. Ich litt beinah mehr als sie und malte mir die tollsten Dinge zu ihrer Heilung aus - ich plante eine Kur an der Nordsee und die Finanzierung einer Lungenspülung und wollte die Hoffnung einfach nicht aufgeben. |
| Aber Candy ging
es einfach immer schlechter und ich konnte nichts für sie tun. Sie
litt ab ihrem 13 Lebensjahr unter einer mittleren, später schweren
Dämpfigkeit und blieb - als ich sie später nur noch als Handpferd
mit ins Gelände nahm, oft mit blau angelaufener Zunge keuchend
stehen. Ihr Herz aber war unheimlich jung und sie wollte immer mehr
und schneller laufen als sie wegen ihrer Krankheit konnte - es war
schon sehr traurig das mit ansehen zu müssen...
Ich fand mich also damit ab, dass Candys Leben bald vorbei sein wird und bemühte mich umso mehr meine schönsten Stunden mit ihr zu verbringen und viel im ruhigem Tempo mit ihr und Báráck im Wald herum zu streunen. |
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Ich nahm bereits Ende April 1999 Abschied von ihr und wurde am 14. Juni 1999 doch von ihrem Tod überrascht, der sie einen Tag nach ihrem 15. und einen Tag vor meinem 18. Geburtstag von der Seite ihrer Mama nahm. |
| Geblieben sind mir wunderschöne Erinnerungen an "meinen ersten Araber" - der sicherlich nicht mein letzter gewesen sein wird. Durch sie begann eine neue Ära in meinem Pferdeleben. |
Candys Papa "Solon" - ein Angloaraberhengst aus
der Seemühle bei Lorch, der in der Zucht von Barbara Mietner
eingesetzt worden war
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Bild links:
Candy wenige Stunden alt mit ihrer Mama Báráck (1985)
Bild unten links: Ich mit meiner Candy im Winter 1997 |
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