Gerittene Araber ?
es gibt sie! |
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"Wir befinden uns auf einem ganz normalen regionalen Reitturnier
irgendwo in Niedersachsen. Das Wetter ist durchwachsen, wie üblich. Hier
schraubt gerade ein Springreiter seinem leider gar nicht so gepflegt aussehenden
Pferd (nicht einmal die Mähne ist eingeflochten) die Stollen für das nächste
L-Springen ein. Dort wird noch einmal letzte Korrektur an dem einfachen
Galoppwechsel für die E-Dressur gelegt.
Am anderen Ende des Turnierplatzes ertönt die Musik für die Ehrenrunde der
L-Dressur. Ganz alltäglich für ein Wochenende, aber was ist das? Ein kleines
weißes Pferd führt die Ehrenrunde vor dem großen schwarzen Hannoveraner und
dem brauen Holsteiner an. Es ist der Vollblutaraberhengst Mardschan, der sich
nicht immer, aber immer öfter unter den "Großen" behauptet. Jegliche
abfällige Bemerkung von den Zuschauern wie - die kann man doch nicht reiten -
verstummen. Denn leider ist das arabische Pferd in vielen Augen das zu Recht
schönste Pferd der Welt, aber das man mit ihnen auch im sportlichen Bereich
Leistungen erbringen kann ist weitgehend unbekannt."
(Geschrieben von Dagmar Löffler) Also was ist der Araber?
Ein wunderschönes Pferd mit ausgeprägtem Charakter, das durch seine
Sensibilität und sein Temperament nicht für jeden Reiter geeignet ist. Es ist
auch nicht auf eine spezielle Sportart gezüchtet, wie z.B. der Traber, so dass
unser Anspruch nicht der sein kann, das Pferd zu züchten, das in jeder Sportart
brilliert. Die Vorteile des Arabers sind seine unglaubliche
Menschenbezogenheit, aus der oft Freundschaften für´s Leben entstehen und
seine schnelle Auffassungsgabe, die einen freut und reut in einem. Wer sich für
seinen Trinker der Lüfte Zeit, Geduld und Liebe nimmt, der kann m.E. mit ihm in
allen Sportarten starten. Man muss sich nur darüber im Klaren sein, dass weder
Richter noch etliche Mitstreiter und Zuschauer einen für voll nehmen.
Wer einen
Araber auf Turnier reitet, muss sich ein dickes Fell zulegen. Da nutzt es auch
nichts, über diesen Zustand zu jammern, Überzeugungsarbeit muss geleistet
werden. Es ist klar, dass ein Araber im Mitteltrab, mag er ihn auch noch so
vollendet gehen, nicht die Wucht und Kraft eines Warmblutes ausstrahlt. Der
Araber muss so akzeptiert werden, wie er ist: Klein, stark, zäh und schön. Ein
Hinzüchten auf "kleine Warmblüter" ist das Ende des Arabers an sich,
an den ich mein Herz gehängt habe. |
R.T. Nazzir in
Neustadt-Dosse bei einer L-Kandarren Prüfung. Übrigens, er wurde
zweiter... |
Mit meinem eigenen Araber habe ich schon
etliches an "Überzeugungsarbeit" geleistet und häufig kam ich danach
mit Leuten ins Gespräch, die verwundert oder auch betroffen waren, wie so ein
Araber gehen kann, und vor allem, welch einen Charme er hat. Der Araber ist
durchaus fähig, seinen Platz im Turniergeschehen einzunehmen, doch er wird als
Sport- und Leistungspferd garantiert nie den Warmblüter verdrängen, denn er
ist und bleibt ein Pferd für Individualisten. Ein Pferd, das durchaus Großes
leisten kann, aber es nicht für jeden tun wird. Und - Hand auf´s Herz - ist es
nicht das, was uns an ihm fasziniert? Ich hätte mir auch ein gerittenes
Warmblut mit Turniererfahrung kaufen können, doch einen LKW fahren, wenn ich
den Jaguar haben kann? So und nun folgen ein paar Beispiele, was die Arabers
so alles können:
Nun denn holen wir
unsere Wüstensöhne, Trinker der Lüfte aus dem Stall und zeigen sie! Habt ihr
auch einen gerittenen Wüstensohn? Wollt ihr ihn hier mit veröffentlichen? Catia.Cz@Freenet.de
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Auch eine Möglichkeit mit dem Araber zu arbeiten: Wahabi
bei der Hengstleistungsprüfung im Geschirr. |
Sajid unter Heike Weiland demonstriert hier, dass Araber
auch western-geritten werden können. Ihren Bericht über das Westernreiten
könnt ihr oben unter dem Stichpunkt Western lesen.
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Hier ist noch ein schön gerittener Araber:
"Hallo ! Ich habe zwar keinen Wüstensohn,
dafür aber eine tolle Wüstentochter Namens Evitha!
Habe sie als Jährling gekauft und selbst
angeritten! Ihr Vater ist Ibn Inshass (er ist leider kein Vollblut, aber
fast!) und Mutter ist Eskaida ox! Für mich ist das aber nicht
so wichtig, Hauptsache das Pferd gefällt! Ich finde es auch
schade, dass so viele Araberbesitzer ihre Pferde so gut wie nicht
reiten!
Schöne Grüße Tanja
Neumann"
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