Man braucht: Neben dem Platz oder Round eigentlich nur
noch eine Peitsche, ein paar Leckerchens und - natürlich ein Pferd.
In diesem Fall ist es Momo - der hier als
Anschauungsobjekt herhält. Momo hat ziemlich viel Spaß an der Arbeit im
Round entwickelt und ist (meist) gut bei der Sache.
Auf dem Bild oben eines der wichtigsten Kommandos: Halt.
Die Peitsche versperrt dem Pferd den Weg.
Das Pferd soll dabei nicht umdrehen oder durch die Peitsche laufen,
sondern die Peitsche als eine Sperre ansehen, die sein Tempo drosselt -
auch bis zum Halt.
Ich übe es meist es mit dem Pferd an der Hand:
Eine Gerte wird vor das Pferd gehalten, ich übe Druck über den Strick
auf das Halfter aus und sage deutlich "Halt".
Hat ein Pferd dies begriffen, akzeptiert es meist ohne
Probleme die "Wegsperre". Wichtig ist es konsequent zu sein -
durchläuft das Pferd die Peitsche - deutlich machen (mit Stimme), dass
dies falsch war und das Pferd sofort wieder "stellen".
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Laufen
lassen - was ist das?
Für viele anscheinend nichts anderes als ein wildes Gejage, um das
Pferd "zu bewegen" oder "müde zu machen".
Doch laufen lassen kann soviel mehr sein.
Es ist eine Chance mit dem Pferd zu arbeiten, ohne sich auf eine Longe
konzentrieren zu müssen. Das Pferd ist frei - und ist es doch nicht, da
es zuhören und gehorchen muss (oder sollte).
Ich meine hier nicht die Arbeit des Join-up oder nach Pirelli - ich
spreche ganz einfach von dem Bewegen des Pferde - so wie ich es schon so
viele Jahre mache.
Am besten geht das Laufenlassen auf einem Zirkel, in einem
Round oder einem kleinen Platz - einer kleinen Halle. Ist der Platz, der
zur Verfügung steht zu groß, gibt zwei Möglichkeiten:
Sich einen Helfer suchen und zu zweit laufen lassen oder
den Platz teilen.
Man kann sich ein Round auch relativ einfach selber "basteln" -
innen einen Ring aus Strohballen und außen abzäunen mit möglichst
breiten E-Band.
Auch angespitzte imprägnierte Pfähle gibt es relativ
günstig zu erwerben - bei diesen darauf achten, sie ein bisschen schräg
einzuschlagen, damit das Round oben breiter als unten wird.
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Bild rechts:
Die Peitsche senkt sich.
Momo horcht.
Welches Kommando kommt jetzt?
Diese Phase darf nicht zu lange dauern - unweigerlich
folgt darauf das nächste Kommando.
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Links:
Die Peitsche wechselt nach hinten.
Für Momo ist nun klar, dass es wieder vorwärts geht - Stimme und
Peitsche sagen ihm, wie schnell er losgehen soll.
Für Antraben aus dem Stand heraus, bedarf es eines
forschen "Terrabs" und eines aufmunternden Peitschenschlenkers.
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Der
Weg ist erneut versperrt.
Ich klopfe leicht auf den Boden und gehe leicht vor das Pferd - für Momo
ist klar: Rückwärts ist angesagt. |
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Ist das Pferd in der
Rückwärtsbewegung hebe und senke ich die Peitsche im Takt der Schritte.
Hält die Bewegung inne, soll das Pferd aufhören rückwärts zu treten.
Stoppt es nicht, schwenkt die Peitsche kurzfristig
hinter das Pferd und stoppt die Bewegung.
So kann die Peitsche das Pferd begrenzen - vorne und
hinten. Das Pferd muss dies akzeptieren. Es muss sich "stellen
lassen" und akzeptieren, dass es durch die Peitsche zur Ruhe gebracht
werden kann. Hierbei bitte sehr vorsichtig sein; zuviel Hektik verursacht
eventuell Panik beim Pferd - die Stimme kann hier helfen das Pferd zu
beruhigen.
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Kommando "Kehrt".
Auch hier versperrt die Peitsche den Weg - doch im
Gegensatz zum Halt, wedel ich hier mit der Peitsche gegen das Pferd. Ich
komme dem Pferd quasi in der Bewegung entgegen.
Auch hier hilft natürlich die Stimme. Doch Momo weiß
schon genau anhand der Peitschenbewegung Bescheid, was ich von ihm will.
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Hier noch einmal die
abwartende Position.
Man beachte Momos rückwärts gerichtete Ohren - er
achtet sehr genau darauf, was als nächstes geschieht, auch wenn er sehr
ruhig dasteht.
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Trab. Eine
Gangart mit vielen Tempi.
Die Peitsche unterstützt die Aktivität der Hinterbeine.
Momo ist inzwischen soweit, dass ich ihn hinten aktivieren kann, während
ich ihn gleichzeitig mit der Stimme beruhige und einen "laaangsamen
Terrab" fordere.
Er hat begriffen: Trab ja - zu schnell nein - und die Hinterbeine
ordentlich setzen.
Solch eine Koordination der Befehle bedarf natürlich der Übung - aber es
ist erstaunlich, wie schnell die Pferde begreifen, was wir von ihnen
wollen. |
Hier einmal Momos Ohren.
Er zeigt es immer sehr deutlich, wo seine Aufmerksamkeit
liegt. Ein Ohr ist immer zu mir in die Mitte gerichtet - das andere ist in
Arbeitshaltung leicht zurück.
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Arbeitstrab am Beginn.
Ein etwas forscheres Tempo als im weiteren Verlauf des
Arbeitens.
Das Pferd ist noch nicht sehr entspannt, aber fleißig
dabei.
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Der Trab einige Minuten
später.
Der Hals hat sich leicht geneigt, ist deutlich
entspannter.
Das Vorderbein hebt sich besser.
Der Trab ist ausdrucksvoller - "schöner"
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Und
natürlich der Galopp.
Das Pferd sollte nicht davonrasen, sondern auch hier darauf achten, wann
es galoppieren darf und wie lange. Galoppiert
ein Pferd von alleine an, so schicke ich es weiter vorwärts - bis es
nicht mehr will (das kann z.B. bei einem Araber sehr lange dauern!) - dann
erst darf es durchparieren. So begreift es schnell, dass das schön
"dumm war".
Bei Momo reicht inzwischen ein Räuspern und er pariert sofort wieder
durch. |
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Hier eine schöne Trabstudie.
Der Hals könnte gerundeter sein, aber die Tritte sind schön abfußend. |
Leicht
verstärkter Trab. Das mache ich
bei Momo nur sehr selten und kurz.
Er wird schnell zu flach und der Ausdruck geht verloren.
Andalusier und Trabverstärkung vertragen sich meist nicht ganz so gut... |
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Entspannungsphase.
Ich habe meinen Pferden das Kommando "tief"
beigebracht. Immer wenn sie entspannt den Hals senkten, habe ich gelobt
und "tief" gesagt.
Schnell haben sie die Kombination begriffen.
Momo sogar "nebenbei" - ich hatte ihn öfters mit Max zusammen
im Round. Max kennt das Kommando und ich hab es natürlich mit ihm
durchgezogen.
Dann fiel mir auf, dass Momo es auch machte - ab diesem Zeitpunkt reagiert
auch er auf mein tieeef...
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Danach gehe ich gerne mit den
Hottis noch ein bisschen spazieren.
Das entspannt - und das Hotti geht mit ruhigem Atem und
Gemüt zurück in die Box.
Ich hoffe, der kleine Exkurs hat euch gefallen.
Viele Grüße - eure Catia
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