Richie & Teddy - meine  neuen  Samtpfoten


Die heutige Fegeaktion in meiner Wohnung ergab (neben dem Üblichem...)

  • 6 Haarbänder

  • 2 Kugelschreiber

  • 3 Taschentücher

  • Mein Lieblingshalstuch (da isses ja!)

  • Ein Paar Ohrringe (netterweise beide...)

  • Und mein Meerwassernasenspray (konnte doch noch nicht alle sein!)

 

Nach die Tatverdächtigen musste ich nicht lange suchen... hier sind sie:

 

 

Nun – wer mich kennt, weiß, dass ich immer Miezekatzen habe – ohne Miezes ist eine Wohnung nicht komplett. Und so leben in unserem Haus immer zwei davon. Eine in der Wohnung meiner Eltern und eine bei mir.

An neue Katzen hatten wir noch lange nicht gedacht. Unsere beiden Briten (Britisch Kurzhaar) waren 13 und 8 Jahre alt. Im besten Alter also...

 

Das war Billy – unser gemütliches Schmusebärchen – immer etwas übergewichtig und beim Spielen guckte er lieber zu. Aber immer für eine Streicheleinheiten zu haben und immer irgendwie bei seinen Menschen. Mama´s Sonnenschein...

   

  

 

Es begann ganz harmlos mit einer Verstopfung. Na ja – er wiegt ja auch zuviel. Kann ja vorkommen – oder? So dachte die Tierärztin auch. Nach zwei Tagen konnte er wieder und fraß auch wieder... aber lang nicht soviel wie vorher. Und er wurde arg arg ruhig.

Ich betrachtete ihn skeptisch – was wird das denn?

Wieder Verstopfung – und diesmal stellte er das Fressen ganz ein. Sehr untypisch für unseren Süßen. Es gab ein Röntgenbild und es wurde ihm Blut abgezapft. Die Werte waren alle nicht so toll – aber auch nicht so bedenklich... auf dem Rö-Bild sah man komisches Gekräusel in der Lunge. Eine Lungenentzündung wahrscheinlich. Also Antibiotika. Und ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich dem Bärchen Öl per Spitze ins Maul gegeben hatte. Hätt sein können, dass da was in die Lunge gekommen war...

Wär´s das doch gewesen...

Billy kam täglich an den Tropf. Ich gab ihm Astronautennahrung direkt ins Maul und er fraß wieder – ein bisschen – uns zuliebe...

Der Tropf hörte auf und Billy hörte wieder auf zu Fressen.

Das Röntgenbild wies noch mehr Gekräusel auf. Keine Lungenentzündung. Lungenkrebs. Und die Nieren fingen an zu versagen.

Innerhalb von acht Wochen halbierte unser Moppel sein Gewicht um die Hälfte.

Aber gequält hat er sich nicht. Da bin ich mir sicher. Sicher fühlte er sich krank. Aber er genoss auch die viele extra Zuwendung. Das Getragenwerden von A nach B. Er schnurrte viel, schlief noch mehr und das Ende war unausweichlich.

Er starb in meinen Armen – ganz friedlich, nach der Spritze durch den Tierarzt. Er schnurrte die ganze Zeit bis er eingeschlafen war und machte „Krallepfötchen“ in meinen Arm. Wenn es so etwas gibt, dann war das ein schöner Tod. Einer, den wir Menschen unseren Tieren geben können.

 

Hier ein Bild aus seinen schönsten Tagen:

 

 

Und hier – drei Tage vor seinem Tod. Die Entscheidung war richtig.

 

 

Leb wohl Billy. Bärchen. Knuddelchen.

 

Zuhause blieb alleine zurück – mein kleiner schwarzer Prinz. Mein Aramis vom Langenmoor – kurz Aki genannt. Acht Jahre – in der Blüte seines Lebens. Pechschwarz und wie Lack glänzend. Ein echter Eigenbrödler. Wir hatten es nicht leicht miteinander und haben Jahre gebraucht um einander schätzen – und lieben – zu lernen.

Aki brauchte eigentlich keinen Menschen. Er war sich selbst genug. Er strohmte auch gerne draußen herum. Schlief gerne an unzugänglichen Plätzen und zu viel Kuscheln – war lästig. Aber im Laufe der Jahre waren wir ein gutes Team geworden. Ich akzeptierte, dass er nicht ständig Körperkontakt brauchte und er fand denn doch Gefallen am Getragenwerden, an Schmuseeinheiten vor dem Schlafen und daran sich immer in meiner Nähe aufzuhalten. Mein Blaublütiger, mein Aristokrat – unendlich sanft und ebenso zurückhaltend. Und klug. Selten hab ich eine Katze gehabt, die soviel verstand. Und er war so wunderschön. Auch wenn Bilder ihm nie gerecht wurden, weil schwarze Katzen zu fotografieren eine echte Strafe ist...

 

 

 

Ihm machte Billy Fortgang nicht viel aus. Ich glaube, er wusste es. Schon in den Wochen zuvor hatte er Billy nicht mehr geärgert, ja ihn fast wie Luft behandelt und war immer seltener in der Wohnung meiner Eltern aufgetaucht. Das änderte sich jetzt!

Aki befand, dass er durchaus in der Lage war zwei Plätze auszufüllen und nahm auch meine Eltern vollständig „in Besitz“. Er war viel bei meiner Mutter – ich glaube, er spürte ihre Traurigkeit. Aki wurde unser kleiner Pascha. Nahm sämtliche Lieblingsplätze Billy´s ein und genoss sein Ein-Katzen-Dasein.

Wenn er neben mir beim PC lag und ich nach einer neuen Mieze surfte, dann verriet ich ihm auch nicht, was ich da tat...

 

Die neue Mieze.... ich hatte gedacht, meine Mutter wollte wieder – wie vor vielen Jahren gehabt – einen Perser. Also zeigte ich ihr viele Anzeigen von den Wollknäulen. Dann rückte sie damit heraus – nein – es soll doch wieder ein Brite sein – aber ein heller. Weiß oder cremefarben.

Na – das sind doch gängige Farben bei der Rasse – dachte ich.

Aber etliche Absagen und Recherchen später war ich frustriert. Wenn creme – dann waren es Weibchen und wenn Kater – waren sie alle grau! Das ging gar nicht. Billy war ein Lilac gewesen – also hellgrau mit Lilastich (wirklich!) und Pfoten, die auch irgendwie lila waren...

Der letzte Anruf für den Abend dachte ich. Da annoncierte Jemand neun Kitten – davon drei cremefarbene Kitten. Na denn. Ja – sieben sind schon weg... aber zwei noch nicht vergeben. Mein Pendant am anderen Ende der Leitung lachte, als er hörte, was ich suche: denn was noch zu haben war, waren zwei Cremies.

Wir fuhren hin. Und er kam, er sah, er war frech und er siegte:

 

Teddy!

 

 

Gleich mitnehmen konnten wir ihn nicht – dafür war er noch zu klein – aber drei Wochen später holten wir unseren Baby-Briten heim. Schnurrend im Auto und frech wie Oskar die neue Wohnung inspizierend – und Aki!

Der fand das gar nicht witzig, fauchte einmal (ich wusste gar nicht, dass er das konnte!) und ging. Beleidigt bis in das letzte seiner schwarzen Haare! Seine Majestät war not amused!

Aber Teddy scherte das wenig. Er fand den großen Schwarzen einfach toll und trottete ihm nach. Versuchte mit in sein Katzenkörbchen zu klettern (Unverschämtheit! – meine Mutter stellte ein zweites daneben) und betete den Großen förmlich an.

Zwei Wochen dicke Luft und eine schwarze Wolke über Akis Stirn. Dann... ja dann ... lagen sie ständig nebeneinander und Aki wurde gesichtet, dass er mit dem Youngster spielte. Und er zeigte ihm den Garten. Und wenn er auf größere Tour wollte, scheuchte er den Mini ins Haus und verschwand dann über´n Gartenzaun.

 

Es ließ sich so gut an! Und ich war so stolz auf meinen kleinen Nerzmantel (sein Fell fühlte sich so an).

Bis – bis er eines Tages starb. Einfach so. Ohne Vorwarnung.

Dies ist der Eintrag, den ich in meinem Forum postete – noch völlig fassungslos:

 

...hier sitze ich vorm PC und will eigentlich nur, dass die letzte Nacht nicht stattgefunden hat. Hat sie aber.

00:20 - will gleich ins Bett - nur noch schauen, dass der blöde DVD Recorder auch ja aufnimmt.
00:23 - Kater sitzt neben mir - gehen wir denn nun gleich ins Bett?
00:25 - Kasten springt an - alles paletti - komisch - wieso hechelt Kater denn so?
00:27 - Kater kauert sich immer mehr zusammen. Fängt an zu schreien - furchtbare Geräusche - da stimmt was ganz und gar nicht!
00:30 - Ma aufgeweckt, angezogen, TA aus der Nachruhe geholt - wir treffen uns gleich in der Klinik.
00:32 - Kater in Transportkorb. Er schreit immer noch und hat augenscheinlich furchtbare Schmerzen
00:35 - Abfahrt - Kater sagt kaum noch was. Mir ist schlecht.
00:42 - Johanna kommt zeitgleich mit uns in der Praxis an. Sie holt Kater raus. Er hat gespuckt und unter sich gemacht. Ich sehe ihr ins Gesicht und weiß es eigentlich schon.
00:50 - Die Diagnose steht: Aortainfarkt in der Hinterhand. Kater ist ab Mitte komplett gelähmt. Hechelt immer noch, ist nicht ansprechbar. Fällt ins Koma - der Kreislauf geht den Bach runter.
01:00 - Die Beruhigungsspritze wirkt, Kater liegt ganz entspannt. Von der letzten Spritze bekommt er nichts mit.
Ich heule Rotz und Wasser.
01:05 - Kater ist tot. Wir fahren mit leerem Korb nach hause.
01:12 - wieder in der Wohnung. Kater ist nicht mehr da. Dabei war er erst 8 und immer gesund, wunderschön und so sanft... Mir ist so schlecht. Ma hat mir ihren samtpfotigen Krümel über Nacht ausgeliehen. Was nett ist. Ich will meinen wiederhaben.
Die Wohnung ist so leer. Ich hab seine Schlafplätze eingesammelt. Ein scheiß Tag! Und ich heule schon wieder.
Ich werde jetzt nach einer Kitten im Netz suchen. Auch wenn es nicht Kater sein kann. Eigentlich will ich keinen neuen. Will ihn zurück. Aber ich suche jetzt trotzdem...

 

Was mich so wahnsinnig wütend macht, ist die Tatsache, dass ein Tier, das so sanft, so gentlemanlike wie er und so gutmütig war, so schrecklich schmerzhaft und grauenvoll sterben musste. Das war kein friedliches Einschlafen – ihn konnte ich nicht bis zum Ende im Arm halten... da war nur der widerliche Tod in seiner brutalen Endgültigkeit. Das hatte er nicht verdient, nicht mein kleiner Prinz.

 

Soweit dazu...

Und dass ich nun schon wieder im Internet nach einer Katze suchte, machte mich schier wahnsinnig. Und war für eine? Rot sollte er sein. Ich wollte schon immer einen roten Kater haben. Als ich Aki damals kaufte, war ich auch hingefahren, um einen roten anzugucken. Aber Aki hatte es sich in den Kopf gesetzt, dass er mit zu mir nach hause fahren wollte. Deshalb haben auch immer alle gesagt, Aki wäre sehr dunkelrot...sehr sehr dunkelrot...

Einen roten Briten also? Wieder einen Briten? Oder was ganz was anderes? Was einen nicht an Aki erinnert, was komplett neues?

Ich begann nach Briten Mixen zu suchen und fand ein Bild von Briten mal Main Coons. Lange sah ich das Bild an. Die Miezes waren zwar schon vergeben, aber sie erinnerten mich wieder an eine Katzenausstellung, die ich mal besucht hatte. Dort hatte ein Coonie in seinem Käfig gelegen und uns träge angeblinzelt. Der Züchter holte das Prachtexemplar dann für uns raus und der Kater saß auf dem Arm seines Besitzers, als wären solche Ausstellungen was ganz Normales für Pfötchens. Ich hab danach viel über die Main Coon – und auch die Ragdoll – gesurft, aber ich hatte ja meine schwarze Mau...

Raggies gefielen mir vom Gesicht her nicht so gut wie ihre anderen Verwandten und außerdem gilt die Main Coon als robuste Rasse, die ehemals aus den Wäldern Amerikas stammt. Und meine Freundin hat drei dieser sanften Riesen, die auch für ihre Rasse Reklame laufen können. Ich begann zu suchen und fand einen Kater ziemlich in der Nähe. Wir fuhren hin. Es war ein hübsches Tierchen, die Züchter wirkten absolut kompetent und es blitzte vor Sauberkeit... aber ... es machte nicht „klick“. Der Kleine war so schüchtern... und so klein... fast grazil... ich ließ mir eine Option auf ihn für 1-2 Tage geben und suchte weiter.

Ich fand cremefarbene und rief an– creme ist doch fast rot oder? – nein – alle weg... aber seine Schwester hätte noch welche – ob ich auch etwas weiter fahren würde?

Würde ich. Ich rief an. Fünf Kater warteten dort auf mich – ein grauer Tiger und vier rötliche – von blassem weiß-rot bis „Karotte“ (so rief sie ihn auch – was ich lustig finde – denn meinen Pferdeyoungster nenne ich immer „Möhrchen“ *g*)

Kaum dass ich die Katzen sah, wusste ich – hier bin ich richtig. Die Mama groß und bildschön, der Papa wie aus dem Bilderbuch und die Lütten allesamt zutraulich. Ein blassroter lief mir ständig nach und ich kam schon in Versuchung... aber „Karotte“ war einfach wunder-wunderschön, wenn auch etwas zurückhaltender. Auf ihm lag allerdings noch eine Vergabeoption. Die Züchterin rief in meinem Beisein an, ob die Dame Karotte noch wollte – und nein, sie wollte doch lieber eine Katzendame. Damit war klar, wer mit nach hause fahren würde.... ein laute Heimfahrt, denn das Wurzelgemüse wollte gar nicht Auto fahren und gar nicht weg von daheim!

 

Kaum ließen wir ihn aus dem Körbchen, sah er Teddy, umrundete ihn geschwind und verschwand hinterm Küchenschrank.

Dort blieb er erst mal.

Nur irgendwann in der Nacht benutzte er die Katzentoilette und fraß – immerhin.

Am nächsten Tag miaute mein Küchenschrank und ich antwortete ihm.

Abends tauchte er dann auf, sah mich und ab in Deckung – Küchenschrank.

Irgendwann – es war fast Nacht und wir hatten das Spiel schon mindestens ein Dutzend mal gemacht, stand er vor meiner Couch und starrte mich an. Sehr lange. Ich blinzelte ihn an – er blinzelte zurück.

Plötzlich springt er hoch, erklettert mich und wickelt sich an meinen Hals. Hält mich fest und schnurrt, was das Zeug hält. Hoppla!

Innerhalb von Tagen eroberte er sich dann meine Wohnung – Raum für Raum (so groß ist sie nun auch wieder nicht...) – dann das Treppenhaus, nur um zu entdecken, dass da noch eine Wohnung ist, die er erkunden muss.... Tat er dann auch – mit Teddys Hilfe.

Die Schüchternheit gegenüber dem Briten legte er schnell ab und jeden Tag werden sie unzertrennlicher. Zwei so kleine Monster zusammen – das hat schon was – und lässt die Wohnung leiden – und hält uns auf Trab!

Ach übrigens – ich hab immer gesagt, wenn ich je einen roten Kater haben sollte, dann heißt er Richie. So heißt er jetzt auch: Ingwersens Richie!

 

Bislang hatten wir Hauskatze, Perser, Briten... und jetzt eine Main Coon. Ist er anders als andere Kater? Mitnichten!

Zunächst einmal das Fell. Mein kleiner Nerzmantel war schon weich – aber Richies Fell schlägt alles Dagewesene. Ich weiß nicht, ob das noch Babyfell ist – aber es ist so was von weich... und es eignet sich prima als Staubfänger, Blatteinsammler und auch alles aus dem Garten haftet prächtig im dem buschigen Schwanz. Der wird übrigens immer puscheliger und – so unken wir schon – er ist schon fast so breit, wie der ganze Kater. Da ich ihn häufig kämme (schon wegen der Blätter und Gräser im Fell) wird er immer und immer wolliger - * grins * 

Wenn sich jetzt einer wundert – ein Coonie im Garten? Bei uns war auch der Perser draußen und auch die zwei Lütten sind viel im Garten – allerdings nur, wenn wir auch da sind – sie können nicht – wie damals mein halbwilder Hauskater rein und raus, wie sie wollen. Wir haben den Garten auch Katzendicht gemacht – so gut es halt geht ....

(anfangs war mein Daddy ständig dabei noch einige „Schwachstellen“ zu dichten – man glaubt gar nicht, wo so ein Katzenbaby überall durchpasst!)

Auf Dauer wird es wohl nicht klappen, dass wir sie innerhalb der Umzäunung behalten, denn Richie hat sehr stramme Hinterläufe und springt jetzt schon lässig 1,5 Meter aus dem Stand... noch allerdings akzeptieren sie den Garten, so wie er ist und liefern sich rasante Wettrennen, Anpirsch- und Jagdszenarien oder schlafen friedlich unter einer Tanne, wenn man sie schon verzweifelt sucht.

Ich bin auch schon ein wahrer Experte im Zecken entfernen... die mögen Coonie Fell wohl sehr gerne... oder er streckt seinen Kopf zu gerne dahin, wo das Viehzeug auf Beute lauert.

Das Stimmchen von Richie ist allerliebst – so zart, das passt irgendwie gar nicht so seiner Größe – aber zu seiner sanften Wesensart.

Teddy hingegen, ist der festen Überzeugung, dass seine Dosenöffner taub sein müssen – denn, wenn er was will, baut er sich vor einem auf, wirft sich in die Brust und schreit uns an. Das sieht zu drollig aus!

Doch zurück zu Richie – er ist noch kein halbes Jahr alt und schon mächtig gewachsen – obwohl vier Wochen jünger als sein Lebensgefährte, ist sein Rücken schon ein gutes Stück höher. Ich bin sehr gespannt, wie groß (und schwer) der Herr werden möchte. Er frisst jedenfalls gut das Doppelte vom Briten.

Und etwas unterscheidet die zwei: Teddy ist immer vorneweg. Neugierig und mutig. Richie ist vorsichtiger, braucht länger, um etwas zu akzeptieren oder sich daran zu gewöhnen – allerdings, wenn er es begriffen hat, dann gibt es kein Halten mehr!

Ein bisschen „platschig“ ist er auch – sprich es ging schon eine Vase zu Bruch und einige Gläser wurden entleert. Ich glaube, er weiß gar nicht wie groß er schon ist – und vor allem weiß er nicht, dass seine Puschelrute alles runterfegen kann.

      

 

Inzwischen sind ein paar Wochen vergangen, seit ich diesen kleinen Artikel anfing und die beiden Mini-Miezes haben einiges an Größe zugelegt – vor allem mein Richie. Der Gartenzaun ist nun auch kein Hindernis mehr – weder für den einen, noch für den anderen. Doch während Richie einem antwortet, wenn man ihn ruft, ist Teddy draußen ausgesprochen taub. Er war auch schon bis Mitternacht draußen, der kleine Tausendsassa.

Heute allerdings hab ich bei ihm Wache gehalten. Teddy ist heute morgen um acht kastriert worden – und er hat die Narkose gar nicht gut verkraftet. Hat sich die Seele aus dem Leib gespuckt, noch Stunden später war er taumelig – und auch jetzt – wo es schon früher Abend ist, hockt oder liegt er nur bedröbbelt in der Ecke rum. Den schönen neuen Katzenkorb hat er denn auch gleich eingeweiht – das Innenleben jag ich grad durch die Waschmaschine und den äußeren Rand hab ich in den Regen gestellt (davon haben wir ja nun derzeit reichlich)

Mit meiner TA hab ich auch grad telefoniert – Teddy bekommt einen Eintrag in seine Kartei, dass er ganz schlecht auf Narkose reagiert. Armes Stubbs. TA meint aber, dass er morgen früh wieder ganz der alte sein muss. Ich hoffe es doch sehr.

Richie ist ganz aus dem Häuschen, dass es seinem Freund nicht gut geht. Geht dauernd zu ihm, kommt dann zu mir und miaut mich kläglich an. Wenn der wüsste, dass ihm das auch noch bevorsteht.... noch nicht allerdings – die TA meint, er bräuchte noch ein paar Wochen, sie hätte keine Lust mit der Lupe zu arbeiten... äußerst witzig!

 

 

 

 

Apropo Tierarzt. Den hat mein Richie denn auch schon kennen gelernt. Man kann gar nicht so dämlich denken, wie es denn kommt: Richie wollte über den Zaun springen und dabei aufsetzen. Wie es passiert ist, weiß keiner genau – aber der Zaun bohrte sich durch seine Pfote und er hing am Hinterlauf vom Zaun. Meine Eltern sagten, er hätte geschrien wie am Spieß. Mein gehbehinderter Vater war als erster bei ihm und während meine Mutter den Unglückswurm hielt, befreite mein Vater meinen gepiercten Kater. Nun hat er ein Loch im Hinterfuß, das langsam aber sicher heilt. Und er hat mehr Glück als Verstand gehabt: Kein Knochen verletzt, keine Sehne, kein Muskel – glatter Durchschuss sozusagen. Ich soll ihm einen Brilli als Schmuck spendieren, wurde schon geunkt. Wer den Schaden hat...

Man denke aber nicht, dass Katzen unbedingt draußen sein müssen, um sich verletzen zu können... Wir nehmen an, dass es auch Richie war – als plötzlich ein Krach auf der Treppe zu hören war. Ich rannte hin – aber kein Kater in Sicht – komisch.

Abends sahen wir dann die Bescherung: Kater war wohl die Treppe runtergepurzelt und hat sich dabei so verjagt, dass er im Flug Durchfall bekam. Der spitzte nun gegen Decke und Wände. Was dafür sorgte, dass der Flur nun frisch gestrichen ist und unser gesamter Zaun ist umgedreht, so dass er jetzt eine glatte Richie-sichere Oberfläche bietet.

Außerdem können wir noch heruntergerissene Alkoholika bieten, eine plattgespielte Pflanze und das ein oder andere Möbelstück, das etwas gelitten hat.

   

Aber wir haben dafür das beste Fernsehprogramm, das es gibt, zwei Katzen, die sich ganz wunderbar verstehen und immer unzertrennlicher werden und einen sehr selbstbewussten kleinen Briten und einen sehr unternehmenslustigen Coonie, die sich rascher in unsere Herzen schleichen, als wir uns das je gedacht haben...

 

Bald mehr von Teddy & Richie

 

 

 

 

 


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