Andalusier & 
Ihre Menschen 

Andi-Besitzerinnen stellen 
ihre Hottis vor!

Jazzman 

geboren 2000
im Besitz von Angelika Jungbluth 

 

Jazzman – ohne Papiere, geboren April 2000

Aus Malaga – Gestüt Manolo Cordobas, Las Gabias

 

Angelika musste ihre Ponystute Joy nach kurzer, heftiger Krankheit gehen lassen. Die Zeit danach hat sie mehr oder weniger durchgeheult, bis ihr Mann beim gemeinsamen Frühstücken feststellte: Ein neues Pferd muss her!

Aber das war nicht so einfach. Das war das schlechte Gewissen gegenüber dem toten Pferd – jetzt bereits ein neues?  Angelika besprach ihre Not mit ihrer Tierärztin und auch diese meinte: Kauf dir ein neues Pferd!

 

Auch Angelikas Familie war zu demselben Schluss gekommen und ihr Mann sagte zu ihrer besten Freundin: Ihr geht jetzt los und kommt nicht ohne neues Pferd wieder!

Aber .. wollte sie denn ein neues?

Es wurden Besichtigungstermine für das nächste Wochenende für einen Tinker und eine Welsh Cob Stute gemacht. Außerdem sollte auch ein Besuch bei einem bekannten Pferdehändler auf dem Plan stehen.

Es war K-Freitag und ein Telefonat mit eben jenem geschätzten Pferdehändler brachte wenig Hilfreiches. Ja – ihr könnt vorbeikommen, aber ich hab kaum was da...

Sie fuhren trotzdem hin. Angelika wusste nur eines: Es musste etwas ganz anderes sein als ihre Joy, eine Ansicht, die auch von Angelikas Tochter geteilt wurde, die auf Joy reiten gelernt hatte.

So kam es, dass drei Mädels den Hof erkundeten und im ersten Stalltrakt ein Pferd antrafen, dass den Hals lang machte und „grinste“, so wie Joy es immer getan hatte. Eine Grimasse, die er nie wieder gezogen hat.

Das Pferdchen war ein Falbe, hatte einen Aalstrich, lackschwarze Beine, einen Speckhals und eine wunderschöne fast einen Meter lange Mähne mit wirren Dreadlocks.

 

        

Jazzman 2004 - im Stall des Händlers

 

Der Händler ließ das Pferd heraus und er blieb gleich bei Angelika stehen.

Gleich darauf zog er eine Show ab und „tanzte im Paddock“.

 

   

Show im Paddock  - aber die Chemie zu Angelika stimmt!

 

 

Des Händlers Frau hatte ihn unbedingt kaufen wollen und so war Pferdchen im Oktober 2003 nach Deutschland gekommen. Im April 2004 kaufte Angelika den immer noch recht hengstigen uneingerittenen Wallach, nachdem alle ihr zugeredet hatten:

Kauf ihn dir! 

Angelika tat es – denn der kleine Kerl hatte sich längst in ihr Herz geschlichen und spukte in ihrem Kopf herum. Das Pferd  war ein Geschenk von ihrem Mann – mit Zwischenfinanzierung einer Stallkollegin – denn allen war klar: Angelika brauchte wieder ein Pferd!

Ostersonnabend brachte der Händler den Wunsch-Hufigen in den neuen Stall und dort wurde gleich eine Ankaufsuntersuchung gemacht.

 

was für eine Mähne....

 

War die erste Zeit einfach? Mitnichten!

Zunächst gab Yvonne – Angelikas Tochter - ihm den Namen: Jazzman, weil er so schön getanzt hatte.

 

Jazzman kannte keine Zäune und eine "Zaunwache" musste her, denn er ging ganz einfach langsam durch die Zäune, so als wären sie nicht da. Und so konnte er nur raus, wenn es eine Zaunbewachung gab...

Er machte mit vier Jahren immer noch Fohlenkauen, weil er nicht wusste, was er tun sollte.

Respekt vor den Menschen war für ihn auch unbekannt.

Er kannte keine Leckerlies, keine Möhren, keine Äpfel oder Bananen.

Aber Angelika widmete sich ihrer neuen Aufgabe und konnte ziemlich schnell ein Vertrauensverhältnis zu ihrem Jazzman herstellen, während er andere Menschen noch längere Zeit abdrohte. Vielleicht kein Wunder, denn es stellte sich heraus, dass sein Nasenbein gebrochen gewesen war und er hatte Stellen von einem eingewachsenem Halfter in der Haut.

 

Das Einreiten gestaltete sich recht einfach. Angelika konnte alles mit ihm machen. Von Anfang an trottete er einfach mit ihr auf dem Rücken los... Da kullerten doch einige Tränen vor Freude und Rührung bei seiner neuen Besitzerin. Die Reitlehrerin hatte allerdings nicht so ein leichtes Spiel mit ihm: Wenn sie sich auf den Andi setzte, musste sie sich ordentlich durchsetzen.

So ist es eigentlich immer, wenn sich andere Reiter mal "auf ihm versuchen" wollen... denn das ist so eine Sache... er mag fremde Reiter nicht sonderlich gerne und hat dann seine eigene Meinung, wie und wo er auf dem Platz hinlaufen sollte. Jazzman ist eben ein Ein-Frau-Pferd.

 

Angelika und ihr Jazzman

 

Ein Jahr nach dem Einreiten, als alles gerade bestens lief, ist Angelika dann schwer mit ihrem Jazzman gestürzt. Das Vertrauen war gefährdet. Jazzman wurde im Gelände guckig, da er die wachsende Nervosität seiner Reiterin spürte.

Doch in dem Stall, in dem Jazzman stand, gab es zwei ältere Herren: Jürgen Schiller und Jochen Seismann. Erfahrende Jagdreiter, die sich der „Aufgabe Angelika“ widmeten.

Fortan ging es ins Gelände, ohne wenn und aber.

Die Berge rauf, die Berge runter, über Stock und Stein, über Wassergräben und Baumstämme und auch mitten durchs Wasser ging es.

Die „Therapie“ zeigte Erfolge: Nichts konnte die beiden mehr schocken!

Panik gibt es nicht mehr, es wird einfach gemacht. Die beiden sind „schmerzfrei“ geworden. Sie verlassen sich aufeinander und sind zusammen gewachsen.

 

 

Angelika & Jazzman im Round - "voll in action"

Heute ruft Angelika und Jazzman kommt.

Sie sind ein Team geworden. Er ist ihr Traumpferd und da ist viel Sanftheit zwischen den beiden.

Und Angelika fasst es treffend zusammen:

Mann hat ihr Pferd ins Osternest gelegt!

 

 

    

 

Jazzman 2013

 

      

 

 

Andi en silouette

was für ein Gesicht...


Home ] Nach oben ]